
Zwickmühle
Heute waren wir das erste mal in der Zwickmühle.
Der Wind- und Wetterbericht ist unser ständiger Begleiter. Stärke und Richtung des Windes bestimmen den Rhythmus unserer Reise.
Am Samstag hier angekommen, plant man die Tage. Einkaufen, Wäsche waschen. Aber auch Rota und Cádiz anschauen. Auf den Wochenmarkt gehen, durch die Stadt schlendern. Vielleicht sogar nach Jerez de la Frontera fahren, der Heimatstadt des Vino de Jerez, wir trinken den als Sherry.
Heute Morgen nun, weckt mich Jörg liebevoll mit einem Kaffee und der Botschaft: „wenn wir morgen starten, haben wir Wind bis Barbate und übermorgen direkt bis Gibraltar“. Klingt ja auf den ersten Blick toll und sinnvoll. Auf den zweiten Blick, …
Heute würde der komplette Tag für Lebensmittel Einkäufe, Wäsche waschen und Boots-Vorbereitungen draufgehen. Cádiz und Jerez wäre gestrichen.
Wollen wir das?
Segeln wir um des Segelns Willen? Oder segeln wir, um die Welt zu sehn. Ich für meinen Teil, muss da keine Sekunde nachdenken. Für mich steht fest, dass das Erkunden der Orte auf unserem Weg die Reise erstrebenswert macht. Bei Jörg hingegen, hatte ich zumindest heute Morgen den Eindruck, er wäre abgereist.
Es ist ein völlig anderes Reisen, noch haben wir uns nicht daran gewöhnt, nicht ankommen, gucken, abreisen, wenn man genug gesehen hat.
Bei uns bestimmt der Wind und das Wetter das Reisen, aber dürfen sie auch die Reise bestimmen?
Das ist wohl noch nicht zu Ende diskutiert.



Wahrscheinlich liegt die Wahrheit -wie so oft- in der Mitte.
Die ist dann zu finden… 🙂