
Elba
36 Seemeilen ist es von Bastia nach Elba. Schon wieder ist Mistral angesagt und an der Küste Bastias liegen wir völlig ungeschützt. Deshalb brechen wir spontan auf.
Jetzt sind wir wieder in Italien. In Sardinien hatten wir uns SIM Karten für Handy und Bord WLAN besorgt, das müsste eigentlich noch funktionieren, tut es aber nicht.
Unsere erste Station die Bucht von Marina di Campo. In erster Linie, um geschützt zu sein, das war auch gut so, gleich am zweiten Abend gab es ein schlimmes Gewitter. Internetläden allerdings nicht und auch keinen Mietwagen, um uns ein bisschen die Insel anzusehen. Aber nette Läden und leckere Lokale.
Allerdings drängte das Internet Problem, Wetter müssen wir immer abrufen können, also nach ein paar Tagen weiter nach Portoferraio. Na, das war doch mal eine schöne Überraschung. Eine wirklich große Bucht, viel Platz und wenig Boote (das sollte sich noch ändern) und eine wirklich reizende Stadt am Rande der Bucht. Mal wieder mit goldigem Stadthafen. Sehr schön. Oberhalb der Stadt thronen zwei Festungen, die Stadt ist teilweise an den Hang gebaut und gar nicht so sehr touristisch. Mehr Italien geht nicht.
Einziger Wermutstropfen, Mega mäßiger Fährverkehr von und nach Elba. Vier Fähren fahren viele Male pro Tag. Verrückt, so voll kommt es einem gar nicht vor. Wo sind die ganzen Leute?
Hier gefällt es uns so gut, dass wir drei Wochen bleiben. Erstens sind nun überall Sommerferien und wo wir hinkamen war es voll, voll, voll. So ist es hie eigentlich ideal. Wir machen einfach auch Urlaub. Machen einen Apnoetauchen Grundkurs, genießen das Bordleben und Italien. Gucken die Festungen an, mieten ein Auto, um über die Insel zu cruisen, trinken Sundowner in der Stadt, schwimmen, tauchen, Cappuccino, Eis, Pizza.
Es gibt vom Slow Food Verlag den Führer „Osterie d‘Italia“, ein Restaurant Führer, kleiner Gasthäuser mit regionaler Küche. Wir essen bei Osteria Pepenero, in einer klitzekleinen Seitenstraße und probieren ein 7 Gänge Degustationsmenü. Lauter winzige Leckereien, verschiedene Texturen und Geschmäcker, köstlich.
Ach ja, die Bucht wurde dann auch noch voll. Am 15. August ist in Italien ein großer Feiertag. Man kann nicht glauben, was da an Schiffen, Booten und Bootchen mobilisiert wurde. Die Bucht war rappelvoll. Für das Feuerwerk über der Stadt. Da hat man vom Wasser die „front row“.
Alle blieben am nächsten Tag nicht, aber reichlich, da wurde es dann auch für einige richtig aufregend. Viele Wochenend- und Chartersegler nehmen es mit dem Ankern nicht ganz so genau. Da wird der Anker nicht eingefahren, zu wenig Kette gelegt, Null Problemo. Völlig unerwartet kam ein Gewitter auf. Von jetzt auf gleich rauscht der Wind mit 35 Knoten über die Bucht. Wir waren entspannt, schlossen die Luken, entfernten die Sonnensegel, machten zur Sicherheit den Motor an und blieben an Deck als Ankerwache. Plötzlich fingen die ersten Yachten an durch die Bucht zu treiben. Zum Teil mit, zum Teil ohne Crew. Viele waren unterwegs und die Boote alleine „auch unterwegs“. Viele Crews, waren regelrecht in Panik. Kollidierten, versuchten den Anker zu heben, lösten teilweise fremde Anker gleich mit und fuhren einfach weg, ein heilloses Chaos. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, der Himmel wieder blau. Alles gut.
Es hat uns hier gut gefallen, Elba lohnt sich.


