Published On: 24. Oktober 2023Categories: Unser Abenteuer

Herbststürme

Der Umzug in die Marina war eine gute Idee. Der Sturm war zwar nicht ganz so stark ausgefallen wie befürchtet, aber es hat ordentlich geblasen. Als wir dann am Donnerstagmorgen auch noch eine Segelyacht entdeckten, die sich in der Ankerbucht losgerissen hatte und an den Strand gespült wurde, waren wir mehr als froh über unser kuscheliges Marina-Versteck. Was wir da allerdings noch nicht wussten, dass uns drei Tage später doch noch was erwischen wird.

Obwohl sich das Marina Leben ein bisschen wie Dauercampingplatz anfühlt, haben wir Glück. Fast alle Boote sind im Winterschlaf und unbewohnt. Ina ist begeistert, die Hundespaziergänge wieder ohne lästige Dinghy Fahrt. Man wird nur über die Reling auf den Steg bugsiert und schon kann’s losgehen. Einkäufe laufen auch nicht ständig Gefahr eine Welle abzubekommen. Hat was. Mit zunehmendem Wind und damit höheren Wellen wird auch das Anlegen am Strand immer abenteuerlicher. Beim Ankommen kann man noch Glück haben und mit der Welle auf den flachen Sandstrand surfen. Beim Ablegen nimmt man gerne mal ein unerwartetes Bad, weil die ankommende Welle dann doch früher bricht als gedacht.

Als wir dann lustig vier Tage da waren und schon an den Rückweg in die Ankerbucht denken, schleicht sich heimlich, still und leise das nächste Tiefdruckgebiet an. Es schüttet den ganzen Tag, der Wind ist stark aber nicht stürmisch. DOCH, als augenscheinlich alles vorbei war, fangen die Wellen an. So stark, dass die gesamte Marina einem Erdbebengebiet gleicht. Stundenlang tanzen die tonnenschweren Schiffe an den Stegen und zerstören alles, was nicht festgebunden oder im Weg ist. Einige Yachten mussten verlegt werden, weil der Steg aufgegeben hat. Wir hatten solch ein Glück. Jörg war mehr draußen als drinnen, immer mit Blick auf alle Leinen. Außerdem war unser Nachbarschiff zu locker angebunden, dass es manchmal herüberzuspringen drohte. Also ständige Kontrolle. Und plötzlich, eine Festmacherleine riss. Wir konnten sie im letzten Moment ersetzen, dass kein Schaden entstand. Das hätte ja noch gefehlt.

Jetzt haben wir erstmal noch eine Woche verlängert in der Marina. Die Nebensaison-Preise machen’s möglich.

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