
Meuterei
Erneut hat das unkooperative Crew-Mitglied „Wind“ das Steuer an sich gerissen.
Erst am Montag sind wir in der Bucht von Pollença angekommen, wollten wir heute schon wieder weiter nach Menorca. Eigentlich ist Sardinien unser nächstes Ziel. Für die 200 Seemeilen Strecke brauchen wir optimale Wind Bedingungen und an Menorcas Ostküste wollten wir die abwarten.
Heute Morgen, direkt nach dem Aufstehen erst noch ein weiteres Mal den Wind gecheckt. Zwei Wetter-Apps mit jeweils verschiedenen Wettermodellen. Wind/Windböen/Wellen.
Für die folgenden Tage ist heftiger Sturm angesagt, das war gestern noch gar nicht so erkennbar.
In Menorca sind die Marinas teuer und die Buchten klein. Wenig Schutz vor starken Winden, die Schiffe eng auf eng. Obwohl zur Abfahrt alles bereit war, blasen wir ab und bleiben hier. Die Bucht ist groß, viel Platz mit wenigen Schiffen, der Grund hält gut den Anker. Die Lage ist nicht optimal vor Wind geschützt, hier können wir allerdings Vorkehrungen treffen.
Außerdem sind die Buchten in Menorca meistens fernab von Orten und Internet Verbindung, hier hat man die Infrastruktur, egal wie lange es dauert. Einsame Buchten sind super idyllisch und schön, aber nicht für eine Woche.
Der „Meuterer“ hat entschieden. Wir bleiben. Es gibt Schlimmeres.


