
Pollença und Menorca
Geplant waren in Pollença lediglich eine ganz kurze Stippvisite. Ein paar weitere Tage in einem anderen Örtchen in Mallorca genießen. Letztendlich waren wir zwei Wochen da. War aber gar nicht schlimm. Die Entdeckung der Langsamkeit ist nun unser Lebensmotto.
Die Verlängerung begann wie üblich wegen des Wetters. Sturm war angesagt.
Dann ist die „Verrückte“ auf die Idee gekommen, einen Tauchkurs in Pollença zu machen, der dauert eine gute Woche. Neben Lernen und Tauchen haben wir ein bisschen die Insel erkundet. Haben Motorroller gemietet und sind durch die Berge gebrettert. Auf kleinen Landsträßchen. Gebirge und Meer sind ja jedes für sich schon beeindruckend. Aber, in den Bergen das Meer sehen, das nimmt einem den Atem.
Unsere Holländer-Freunde Karin und Etienne haben wir dann auch gleich noch mit den Rollern besucht. Die waren für einige Tage in Alcudia gestrandet, weil an der Tarana was repariert werden musste. Für einen kleinen Schnack, den Anblick des frisch gereinigten Schiffes im Trockendock und ein Mittagessen.
Montag konnte es dann weitergehen. Nach Menorca.
Ein super Segeltag. Strahlende Sonne, ordentlich Wind. Perfekt.
Für die erste Nacht hatten wir eine kleine Bucht genau gegenüber von Mallorca ausgesucht. Wow, unbeschreiblich. Ringsum Felswände, Schafe, Möwengeschrei, türkises glasklares Wasser und abends gerade mal drei Boote. Zum Ausklang des Tages gab‘s dann einen Sonnenuntergang der Superlative. Nicht, dass wir nicht schon zig Mega schöne gesehen hätten.
Der zweite Stopp vor unserer „Warte-Position“ für Sardinien war dann allerdings eher von der Sorte „Hauptsaison“. Geschützte Bucht, aber voll-voll-voll. Segelyachten, Motorboote, Ausflugsboote, Charter-Bootchen. Es war kaum Wasser zu sehen. Aber, was soll‘s, jeder hat seinen Teil von Sommer am Meer verdient.
Dann, ganz, ganz früh weiter nach Mahón. Eine super geschützte Bucht wollten wir dort erreichen, Mistral, war angesagt, ein ablandiger Fallwind aus dem Rhone-Tal. Mit dem ist nicht zu spaßen. Die Bucht ist klein und sicher wollten viele Yachten dort Unterschlupf finden, die Marinas sind sau teuer.
Eine Bucht in der Bucht, abgeschirmt durch die Quarantäne Insel. Diese wurde 1817 in Betrieb genommen, um die Insel vor Infektionskrankheiten zu schützen. Anlaufende Schiffe mussten erst dort anlegen und eine Quarantäne einhalten.
Für uns ein beschauliches Plätzchen. Zum Glück haben wir einen Ankerplatz ergattern können, täglich kommen viele Schiffe, die größtenteils wieder abziehen müssen.
Gleich am ersten Abend haben wir einige Crews kennengelernt. Das geht in kleinen Buchten einfach. Und, alle für den folgenden Tag zum Sundowner eingeladen. Mit einem Paar aus Österreich verstehen wir uns besonders gut. Apéro, Schnorcheln, Quatschen. Macht viel Spaß. Nebenbei können wir die Wartezeit bis zur Abreise nach Sardinien mit Sightseeing in Mahon verbringen, mit Wäsche waschen und Shopping. Passt. Das Wetter ist gigantisch. Abreise wahrscheinlich Freitag Nacht.


