Published On: 26. August 2024Categories: Unser Abenteuer

Sea Eagle

Während wir in Lerici auf unseren Kran-Termin gewartet haben, entdeckten wir auf Facebook die Info, dass das Sea Shepherd Schiff „Sea Eagle“ in La Spezia liegt und an einigen Tagen Ende August besichtigt werden kann.

Die Sea Eagle ist im Mittelmeer unterwegs und kämpft in Zusammenarbeit mit den Behörden der Länder gegen illegale Fangmethoden und Fanggeräte.

Wir sind super aufgeregt, seit langem verfolgen wir schon die weltweiten Aktivitäten von Sea Shepherd. Als erstes fahren wir von Lerici mit dem Dinghy nach La Spezia, um zu sehen, ob sie schon da sind und wo sie liegen. Eine aufregende Fahrt, in der großen Bucht ist ordentlich Seegang und mit dem kleinen Schlauchbootchen kämpfen wir um voran zu kommen.

Die Besichtigungen beginnen am darauffolgenden Tag, da können wir aber nicht, wir sind in der Marina angemeldet. Danach, als wir für das Schiff alles geregelt haben, müssen wir erst einmal klären, wie wir nach Pisa kommen. Ferienwohnung und Mietwagen müssen in Empang genommen werden. Mit dem Taxi zum nächsten Bahnhof, dann mit dem Zug nach Pisa und der S-Bahn zum Flughafen. Mietwagen, dann zur Ferienwohnung. Erledigt, erledigt.

Bei unserem Test-Besuch erfuhren wir, dass die erste Besichtigungs Tour um 10:00 Uhr stattfindet. 11/2 Stunden Fahrt von Pisa, aber wir brechen zeitig auf und schaffen es auf den Punkt.

Die Sea Eagle ist ein 40 Meter langes, ehemaliges Lotsen Schiff. 19 Personen Besatzung, die im 3 Monats Turnus wechseln. Die Bergung der verbotenen Langleinen, Kiemennetze und Oktopusfallen ist ein Knochenjob. Körperlich harte Arbeit in glühender Sonne bei höchster Konzentration und permanenter Zusammenarbeit mit Deckteam und Brücke. Stundenlang. Die Netze und Leinen sind teilweise gigantisch groß.

Die tonnenschwere Fracht wird anschließend von der Crew komplett nach Material getrennt. Nur so ist ein Recycling möglich. Eine Sisyphus Arbeit.

Wir sind mega beeindruckt und würden am liebsten als Volunteers anheuern. Ob die allerdings so „alte Säcke“ nehmen?
Wie wichtig und wertvoll diese Arbeit ist. Wie rücksichtslos und kriminell die Ausbeutung der Ozeane immer noch betrieben wird.

Wahrscheinlich sind uns in den Monaten unserer Reise auch zahlreiche illegale Fischerbojen begegnet. Wir wussten vorher gar nicht, dass alle „legalen“ eine Registrierung haben, die von Sea Shepherd abgerufen werden kann. Wir können das nicht und hätten ja auch gar keine Möglichkeit zur Bergung. So begnügen wir uns weiterhin mit dem Müll sammeln. Wir waren begeistert und bestürzt in gleichem Maße. Es hat uns gefreut, mit diesen Helden der Ozeane einmal persönlich in Kontakt zu kommen, statt „nur“ Geld zu spenden. Es war sehr besonders.

Leave A Comment

Verwandte Themen: