Published On: 15. Juli 2024Categories: Unser Abenteuer

Straße von Bonifacio

Von Asinara aus wollen wir nicht in einem Stück nach Korsika segeln. So haben wir an einer weiteren naturgeschützten Küste eine Anlegeboje gebucht. Diesmal für 100€ pro Nacht. Man merkt deutlich, dass wir jetzt in der Hochsaison angekommen sind. Überall sonst war allerdings Ankern verboten. Was uns dann allerdings am Cabo Testa, an besagter Küste erwartet hat, war gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Das Festmachen an der Boje war mit einer Zweier-Crew kaum zu bewerkstelligen, es war aber niemand zur Hilfe da. Als wir beim vierten Anlauf endlich fest waren, traf uns dann fast der Schlag. Die gesamte Bucht war mit Müll übersät. Überall schwammen Plastiktüten, Eimerdeckel, Teile von Netzen, etc. herum. Jörg hat die erste Stunde erstmal mit Müll Fischen verbracht.

Abends ließ sich der Marinero dann doch noch blicken. Um zu kontrollieren, dass wir bezahlt haben. Für „schwarz“ Anlegen gibt es empfindliche Strafen.

Was er dann aber noch gemacht hat, uns eine Sturmwarnung mit auf den Weg gegeben. Am folgenden Tag war ab mittags starker Wind in der Straße von Bonifacio vorhergesagt. Die besondere Gefahr hierbei liegt  darin, dass sich in der Meerenge ein Düseneffekt bildet, der den schon starken Wind noch extrem verstärken kann und dazu eine hässliche Welle aufschiebt.

Wo wir jetzt sind, wollen wir keinen weiteren Tag bleiben. Deshalb Abfahrt um 5:30 Uhr. Beim ersten Licht geht‘s los. Es waren nur 20 Seemeilen bis zur angepeilten Bucht in Korsika, das sollte bis zum Einsetzen des Starkwindes zu schaffen sein.

Spooky, den gesamten Morgen und Vormittag wurden nonstop Gefahrenwarnungen über UKW durchgegeben.

Zum Glück waren wir mittags bereits in einer geschützten Bucht.

Abends allerdings, haben uns die Korsen dann aber schon zum ersten Mal entsetzt. Jedes Jahr toben in den Mittelmeer Ländern verheerende Waldbrände. Was machen die, bei starkem auflandigem Wind mit 20 Knoten, FEUERWERK 😳. Crazy.

Am nächsten Morgen geht’s dann gleich weiter. Andreas von der SV Cocon hat uns eine Bucht empfohlen, die ist nur 5 Seemeilen entfernt. Mit Strandbar. Nix wie hin.

Hui, da ist es voll. Dachten wir zunächst, als wir ankamen, um 10:00 Uhr. Wir fanden noch ein Plätzchen an dem wir ausreichend Kette legen konnten.

Im Laufe des Tages wurde es dann richtig verrückt. Die Mororyachten und Charterboote sind teilweise echt hardcore. Kommen, Anker runter, egal wo, danke, Wiedersehen. Der Wind wird‘s schon richten. Man hält echt manchmal die Luft an, Fotos von Bootsnamen und Registrierungen haben wir uns längst angewöhnt.

Nachmittags legt eine riesige Motoryacht an, ein paar Meterchen neben einer kleinen Segelyacht. Dann ist die Besatzung der Motoryacht unter Deck verschwunden. Als der Wind sich legt, schaukeln beide Schffe langsam auf einander zu. Die Segler hatten alle Hände voll zu tun, dass das Schiff nicht beschädigt wurde. Bis dann endlich mal die anderen raus kamen, erstmal völlig überfordert waren mit der Situation. Ihre Fender (die Gummi Schutzteile für die Schiffe) waren viel zu kurz für das kleine Segel-Schiff zwei Meter tiefer. Dann halt wegfahren, der Skipper in die dritte Etage der Yacht, oh, der Schlüssel ist ja abgezogen. Wieder runter, Schlüssel holen. Die zwei Schiffe schrammen in den Wellen aneinander. Dann Kette hoch und weg. Keinerlei Wahrnehmung dafür, was sie an Mist gemacht haben. Keine Entschuldigung. Viel zu nah geankert. Viel zu viel Kette.

Abends wurde es zum Glück dann wieder leerer. Die meisten gehen nachts in die Marina.

Wir konnten dann entspannt zum Geburtstags Abendessen an den Strand. Am nächsten Morgen dann noch eine Wanderung zum nahegelegenen Campingplatz. Da gibt es einen Supermarkt. Als Nächstes wollen wir zu einer unbewohnten Vogelschutzinsel, da müssen vorher die Vorräte aufgestockt werden.

Wieder nur 5 1/2 Seemeilen. Genial. Als wir ankommen, ein bisschen busy, einige Yachten und Ausflugsboote. Aber abends, …. total alleine. Wow. Wir ankern noch einmal um, schnorcheln nach geeigneter Stelle mit Sand ohne Seegras oder Fels. Ein Traumplatz. Wassertemperatur 26°C, kristallklar.

 

 

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