Tätigkeiten, Begebenheiten, Routinen im Leben, die einem zu Hause so normal vorgekommen sind, dass man keinen Gedanken daran verschwendet hat. Vieles bekommt für uns im neuen Leben unter den neuen Umständen eine andere Bedeutung. Vieles wird besonders, abenteuerlich, außergewöhnlich, nichts folgt einer Routine.

Wir haben zum ersten mal gegrillt.

Der Grill, ein Edelstahlteil zum Befestigen an der Reling, war eines der ersten Ausrüstungsgegenstände, die wir für’s Boot anschafften, obwohl wir früher gar nicht so oft gerillt haben.

Der erste Einsatz war geplant.

Unsere Gemüse-Einkäufe machen wir etwas außerhalb von Portimao bei einem Gemüsebauern. Zum Glück haben wir das Auto noch. Dort wurden ebenfalls Holzkohlesäcke angeboten – ein Zeichen. Obwohl wir uns ja normalerweise pflanzenbasiert ernähren, mussten es jetzt Würstchen sein. Gedacht-gekauft. Beladen mit Lebensmitteln, 15 Kg. Holzkohlesack und Hund wurde alles mit dem Dinghi zur Kebulan transportiert.

Der Grill war verstaut, also Bettzeug weg, Matratze weg und Grill raus.

Die Reling, wie das ganze Boot, ein Eigenbau und somit keine Normgröße – auch nicht für die Grill-Aufhängung. Jörg genervt. Dann klappt’s doch noch, aber die Befestigungsschraube lässt sich nicht anziehen, sondern frisst sich fest. Jörg sehr genervt. Auch dieses Malheur wird mit Flex und Schraubenschlüssel ausgemerzt. Die Holzkohle sieht auch nach „Eigenbau“ aus, ein Stück ist fast größer als der ganze Grill. Jetzt hält uns aber nichts mehr. Schnell zerkleinert und mit einer Lötlampe angezündet – schaukelndes Grillfeuer – juhuuuu.

Knoblauch-Brot, Tomatensalat und besagte Würstchen. Und jetzt kommt’s. Der Wind am Boot hat so viel Hitze weggenommen, dass die Würstchen mehr schmorten als brieten und schlussendlich in der Pfanne landeten. Schade nur, dass die ursprüngliche Lust auf die Würstchen der Essgenuss nicht halten konnte, geröstetes Brot und Tomatensalat hätten ausgereicht. Es war aber ein wunderschöner Abend bei atemberaubendem Sonnenuntergang.