Das neue Leben begann eine um‘s andere Mal holprig. Zwei Monate, seit wir mit der Kebulan in Portimao aufgebrochen sind. Der Sommer nimmt langsam Fahrt auf, unzählige, unvergessliche Momente haben wir seither erlebt.

Die Unbeschwertheit, die wir uns für die kommenden Jahre, für die Reise um die Welt, vorgestellt hatten, sie ist nicht, noch nicht da.

Der Hofverkauf ist noch immer nicht abgeschlossen, langsam schwindet die Hoffnung, dass es noch eine gute Wendung nimmt. Was dann?

Ein „Zuhause“-Gefühl will sich auf der Kebulan nicht so richtig einstellen, Heimweh plagt uns mehr, als wir uns vorgestellt haben.

Jörg wird seekrank, damit haben wir nun gar nicht gerechnet, er am allerwenigsten.

Und, wir können irgendwie, nicht so richtig, Vertrauen zum Schiff aufbauen. Nie ist ein Segeltag völlig unbeschwert. Immer „nervt“ im Hinterkopf eine kleine Stimme „Was, wenn jetzt der Motor ausfällt? Was, wenn gerade dann Jörg seekrank ist? Was, wenn wir ihn nicht repariert bekommen? Was, wenn nachts der Anker nicht hält? Was war das für ein Geräusch? Sind wir abgetrieben?“

War es vermessen zu glauben, eine 180° Wendung im Leben ist in unserem Alter noch möglich? Müssen wir dem ganzen noch mehr Zeit geben? Oder war es einfach nicht das Richtige?

Vielleicht ist das Damoklesschwert des sich ewig hinziehenden Endes des Hofverkaufes die Wurzel allen Übels. Vielleicht können wir mit der Unsicherheit und dem Ärger im Nacken uns nicht voll und ganz dem Neuen öffnen. Immer wieder kreisen unsere Gedanken um das Thema, Reiseverlauf und Zeitpläne werden untergeordnet.

Ursprünglich wollten wir im Laufe des Sommers nach Griechenland. Insel Hopping. Den Winter in Sizilien verbringen.

Jetzt sieht es so aus, dass ein Deutschland Aufenthalt im Sommer unumgänglich ist. Eine Entscheidung gefällt werden muss. Dafür ist es zu weit, bis nach Griechenland zu segeln.

Wir haben nun im August in Ligurien eine Werft Unterbringung gebucht, da ist Kebulan sicher, egal wie lange wir weg sein müssen.

Wie es weitergeht, mit dem Hof, mit Kebulan und unserem Traum von der Weltreise, mit uns?

Alles offen.